Programm im Wintersemester 2019/20

17. Oktober 2019

Sabine Grenz (Wien): Gender, Religion, Transformation: Eine Einführung in interdisziplinäre Perspektiven der Gender Studies

In dieser Vorlesung wird in das Thema der Reihe eingeführt. Dafür wird zunächst das spannungsreiche und ausgesprochen diversifizierte Verhältnis zwischen Feminismus und den unterschiedlichen Religionen bzw. der religiösen Zugehörigkeit eingegangen. Im Ergebnis ist zu beobachten, dass die Kommunikation zwischen den verschiedenen Strömungen des akademischen Feminismus zugenommen hat, wodurch sich auch neue epistemologische und methodologische Fragen stellen können. Eben dieser Komplex soll in dem Vortrag durchdacht werden. Anschließend wird ein Überblick über die folgenden Gastvorträge gegeben.

Sabine Grenz ist Universitätsprofessorin für interdisziplinäre Gender Studies an der Universität Wien.


­07. November 2019

Nella van den Brandt (Utrecht): Women's experiences of conversion and de-conversion in contemporary Western Europe

In this lecture, Nella van den Brandt draws upon her current postdoctoral research in the NWO project ''Beyond Religion versus Emancipation': Gender and Sexuality in Women's Conversions to Judaism, Christianity and Islam in Contemporary Western Europe' taking place at Utrecht University, the Netherlands. Nella aims to contribute to discussions about the intersections between religion/secularity, gender, and race by investigating the gendered politics of conversion as it emerges in cultural productions across Western Europe.

Nella van den Brandt
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin (Post-Doc) am Department of Philosophy and Religious Studies, Utrecht University, Niederlande


21. November 2019

Birgit Sauer (Wien): Das Regieren religiöser Differenz. Herrschaft an der Schnittstelle von Integration, Recht und Geschlecht

Die Debatten um Kopfbedeckungen und Körperverhüllungen religiöser Muslimischer Frauen prägen seit dem Beginn des Milleniums in nahezu allen europäischen Staaten die öffentlichen Debatten. Der Vortrag wird am Beispiel Österreichs die unterschiedlichen Argumentationsstrategien herausarbeiten, um deutlich zu machen, dass der „Kopftuchstreit“ eine Regierungstechnik und ein Herrschaftsmechanismus im Rahmen einer biopolitischen „politics of belonging“ ist.

Birgit Sauer
ist Universitätsprofessorin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien.


05. Dezember 2019

Maki Kimura (London): War memorials: gendered and religious remembering and mourning

War memorials and memorial sites that are designed to remember war and mourn the loss are often enmeshed with religious symbolism. In this talk, looking at various examples of war memorials in Europe, America and Asia, Maki Kimura will explore how the materiality of remembering war and mourning of the loss is not only embedded in religious discourses, but also takes the form of particular gendered expression.

Maki Kimura ist Teaching Fellow (Post-Doc) für Gender und Politik, University College London, UK.

Mia Liinasson (London/Gothenburg): Remembering places and religions: the case of the Rainbow Mass in Sápmi

In her talk, Mia Liinason will reflect on the memory of place in contemporary religious practices, drawing on her ethnographic fieldwork from the case of the Rainbow Mass in Sápmi in the northern part of Norway, bringing together questions of indigenous and LGBTQI rights with divergent enactments of faith and religiosity.

Mia Liinason ist Universitätsprofessorin für Gender Studies an der University of Gothenburg, Schweden.


09. Jänner 2020

Gerhard Marschütz (Wien): Jenseits des biologischen Geschlechts? Kritik zur Genderkritik der katholischen Kirche

Die katholische Kirche ist als weltweit präsente Institution eine zentrale Akteurin des Anti-Gender-Diskurses. Gender wird in katholischen Aussagen als eine strikt abzulehnende Ideologie angesehen, da mit diesem Begriff die Auflösung des biologischen Geschlechts zugunsten der freien Wählbarkeit des Geschlechts propagiert werde. Das stünde auch im Widerspruch zur göttlichen Schöpfungsordnung, wonach der Mensch männlich und weiblich erschaffen ist.

Gerhard Marschütz ist außerordentlicher Universitätsprofessor für Theologische Ethik der Universität Wien


23. Jänner 2020

Konstanze Hanitzsch (Göttingen): Hexen, Magie und feministischer Materialismus

Konstanze Hanitzsch wird in ihrem Vortrag auf die neuere posthumanistische Theoriebildung eingehen und erörtern, inwiefern der sogenannte neue Materialismus Möglichkeiten eröffnet eine spirituelle Ebene in eine feministisch, politisch kritische Haltung einzubeziehen, ohne in ontologische oder essentialistische Setzungen zu verfallen .Dabei werden die Arbeiten von Johannes Paul Räther sowie ein Text von Karen Barad den Rahmen des Vortrags bilden.

Konstanze Hanitzsch ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Forschungskoordinatorin des Göttinger Centrums für Geschlechterforschung an der Georg-August-Universität Göttingen.