Tag der Geschlechterforschung 2024
Das Österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung initiierte 2021 den Tag der Geschlechterforschung. In diesem Jahr findet er am 5. Dezember statt.
Aus diesem Anlass möchten wir in Kooperation mit der Forschungsplattform GAIN - Gender: Ambivalent In_Visibilities einen Einblick in die aktuelle Forschung im Bereich der Geschlechterforschung an der Universität Wien geben.
Anna Babka
"Ich fühle mich verpflichtet, dort, wo es mir möglich ist, die Basis für ein anerkanntes, wertgeschätztes und würdevolles Leben zu schaffen. Dafür ist es unabdingbar, Genderwissen zu generieren und zu vermitteln. Auch meine stets forschungsgeleitete Lehre basiert auf diesen Überzeugungen. Seit einigen Jahren leite ich wieder ein FWF-Forschungsprojekt, dieses Mal zu Barbara Frischmuth. Dabei wird ihr Werk vielfältig perspektiviert, aufbereitet, theoretisiert und so nicht zuletzt die Stimme einer weiblichen Autor*in verstärkt. Immer wieder widme ich mich Aspekten der queertheoretischen, postkolonialen und posthumanistischen Forschung im Rahmen meiner (literaturwissenschaftlichen) Publikationen."
Assoz.-Prof.in Mag.a Dr.in Anna Babka
Institut für Germanistik und Lehrende im Masterstudium Gender Studies
Bojan Bilić
Bojan Bilić
"Ich forsche dazu, wie feministische und linke AktivistInnengruppen in den letzten vier Jahrzehnten auf Nationalismus, Patriarchat und Autoritarismus in (post)jugoslawischen Raum reagiert haben..“
Bojan Bilić, PhD (er/ihm)
Bojan Bilić ist Psychologe und politischer Soziologe und forscht zu LGBTQ Aktivismus, LGBTQ Psychotherapie und der Anthropologie der Nicht-Heterosexualität und der Geschlechtervarianz im postjugoslawischen Raum.
Brigitte Bischof
"Genderforschung in MINT setzt sich mit grundlegenden Aspekten in Mathematik, Naturwissenschaft und Technik auseinander. Es ist wichtig, die Erkenntnisse dieser Forschung gerade auch in das Studium der Mathematik, Physik, Geowissenschaften, Geografie und Astronomie zu bringen und Möglichkeit & Motivation für die Auseinandersetzung mit Genderaspekten der jeweiligen Disziplin zu schaffen.“
Mag.a Brigitte Bischof (sie/ihr)
Lehrende an o.g. Fakultäten der Universität Wien, sowie Diversitätskoordinatorin an der Fakultät für Physik.
Eva Flicker
Eva Flicker
"Ich beschäftige mich mit Visueller Soziologie und Filmsoziologie. Geschlechterordnungen des Films und des Filmschaffens sind global ähnlich organisiert. Im Fokus meiner Studien stehen einerseits Geschlechterinszenierungen auf der Leinwand, in TV-Formaten/Video-Formaten - in historischer Perspektive und im Kontexte gesellschaftlichen Wandels. Andererseits untersuche ich das Arbeitsfeld Film, es dominieren Strukturen in denen Frauen bzw. alle „nicht-männlichen“ Filmschaffenden in den zentralen departments seit Jahrzehnten unterrepräsentiert sind.
ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Eva Flicker (sie/ihr)
Visuelle Soziologie / Filmsoziologie / Soziologisches Filmlesen, Gruppendynamik.
Johanna Gehmacher
"Was passiert mit einem Konzept wie „Feminismus“, wenn es von einer Sprache in eine andere wandert? Wie verwandeln sich Begriffe, wenn sie im Verlauf der Zeit in unterschiedlichen sozialen und politischen Kontexten angeeignet werden? Welche Un/Gleichheiten werden dabei artikuliert, welche verdeckt? In welchen „sozialen Medien“ kommunizierten Frauenbewegungen im vordigitalen Zeitalter und welche Rolle spielte dabei „aktivistische Übersetzung“? Mit solchen und ähnlichen Fragen beschäftige ich mich zur Zeit – sowohl im Gespräch mit den Studierenden als auch in meinen Forschungen und Publikationen, so etwa in einem aktuellen Buch zu „Feminist Activism, Travel and Translation.“
ao. Prof.in Mag.a Dr.in Johanna Gehmacher
Ao. Professor*in, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Zeitgeschichte
Elif Gül
"Ich forsche zu Gewalt in der Geburtshilfe in Österreich, weil die Sichtbarmachung und Erforschung der Ursachen erst die Eliminierung von Gewalt ermöglicht. Geschlechterforschung ist wichtig, weil sie uns Aufschlüsse über Diskriminierungsmechanismen in verschiedensten Formen gibt und uns hilft, geschlechtliche sowie sexuelle Dimensionen unseres Zusammenlebens, unserer Technologien und Praktiken zu verstehen. "
Elif Gül, BA, MSc (sie/ihr)
Universitätsassistentin (predoc) in Gender Studies, forscht lehrt und lernt hier seit 2021.
Elisabeth Holzleithner
Elisabeth Holzleithner
"Die Legal Gender Studies widmen sich der Frage, wie das Recht Geschlecht konstruiert und Geschlechterverhältnisse gestaltet. Derzeit forsche ich zu Fragen der rechtlichen Anerkennung nichtbinärer Geschlechtsidentitäten im österreichischen Personenstandsrecht. Dabei handelt es sich um einen dynamischen Bereich, denn die rechtliche Regelung ist sehr offen, und die Spruchpraxis der Gerichte kommt den Anliegen nichtbinärer Personen derzeit entgegen. Das kann sich allerdings schnell wieder ändern – umso wichtiger ist es, sich als Rechtswissenschaftlerin mit überzeugenden Gründen für diese Anliegen einzusetzen.“
Univ.-Prof.in Dr.in Elisabeth Holzleithner
Professorin für Rechtsphilosophie und Legal Gender Studies, Vorständin des Instituts für Rechtsphilosophie, Sprecherin der Forschungsplattform GAIN – Gender: Ambivalent In_Visibilities
Brigitta Keintzel
"In meinem Verständnis hat Genderforschung ein kritisch-emanzipatorisches Anliegen. Sie steht an vorderster Front der Bewegungen, die eine Reaktion auf antidemokratische, politisch-totalitäre und autoritär-verfestigte Strömungen bilden. Zentrales Anliegen meiner Lehre ist es, disziplinäre und Schulen spezifische Grenzen zu überschreiten, theoretisches Neuland zu erkunden und auf aktuelle Handlungsfelder anzuwenden. Inhaltlich beziehe ich mich u.a. auf die Verhältnisse zwischen Verletzbarkeit und Adressierung, alteritätsphilosophische Subjekt- und Gendertheorien, Visualität und Auditivität, Handlungsfähigkeit und Verantwortung, Gewalt, Erinnerung und Zeug:innenschaft, Vertrauen und Partizipation, ökologische, epistemische, weiße und soziale Gleichgültigkeit auch im erweiterten Blickwinkel einer intersektional-philosophischen Widerstandsforschung.“
Mag.a Dr.in Brigitta Keintzel
Privatdozentin, Institut für Philosophie, Mitglied des Steering Committe der Forschungsplattform GAIN – Gender: Ambivalent In_Visibilities. Aktuelle Publikation: Ethik des Widerstands (Hobbes, Kant, Hegel, Levinas). Freiburg i. Breisgau: Nomos, i. E.
Martina Kopf
Martina Kopf
"Geschlechtergerechtigkeit, globale Gerechtigkeit und Umweltgerechtigkeit sind der Schlüssel zu kreativen und produktiven Gemeinschaften. Mit meiner feministischen Lehre und Forschung möchte ich einen globalen Ansatz in den Gender und Queer Studies an der Universität Wien stärken.“
Martina Kopf, PD Dr. (sie/ihr/she/her)
ist Senior Lecturer am Institut für Afrikawissenschaften und Ko-Autorin des Buchs Feministische Theorie aus Afrika, Asien und Lateinamerika (mit Anke Graneß und Magdalena Kraus, facultas 2019)
Kerstin Mayerhofer
"Ich erforsche Menstruation als kulturelles Konstrukt in der jüdisch-christlichen Geschichte. Bis heute ist Menstruation, abseits ihrer Physiologie, eng mit geschlechtsspezifischer Ungleichheit sowie kulturellen, sozialen und politischen Machtprozessen verknüpft. Menstruation als Analysekategorie zu nutzen, eröffnet zentrale Fragestellungen der Geschlechterforschung: Wie sind Macht- und Wissenssysteme auf Vorstellungen von Menstruation und Geschlecht aufgebaut? Und wer profitiert von diesen sozialen Konstruktionen? Diese Fragen durchziehen nicht nur die Geschichte, sondern prägen auch unsere Gegenwart.
Auch in meiner Lehre setze ich einen Schwerpunkt auf Geschlecht, Sexualität und Diversität. Besonders in der Judaistik, die sich vornehmlich mit Texten von Männern für Männer beschäftigt, ist es entscheidend, Perspektiven und Lebensrealitäten jenseits der cis-männlichen Norm zu berücksichtigen. Nur so lässt sich die jüdische Religions- und Kulturgeschichte in all ihrer faszinierenden Vielfalt erschließen."
Mag. Dr. Kerstin Mayerhofer (keines)
Universitätsassistent*in Post-doc am Institut für Judaistik, Universität Wien
Gabriele Michalitsch
"Im Zentrum meiner Arbeit stehen gegenwärtige gesellschaftliche und
politökonomische Transformationsprozesse. Dabei beschäftigen mich vor
allem die Verknüpfung von Neoliberalismus, Autoritarismus und
Militarisierung sowie die damit einhergehenden Veränderungen von
Geschlechterverhältnissen und Rekonstruktionen von Geschlecht.“
MMag.a Dr.in Gabriele Michalitsch (she/her)
Institut für Politikwissenschaft
Lucie Naudé
"In my doctoral research, I study the social and ethical relations that enable feminist projects to come to life. Feminism is not only an abstract political project that opposes sexist gender oppression, but it is also shaped by political work, moral commitments, and affective attachments. In the context of widespread and visceral tensions over the boundaries of feminist political communities, and in the face of imperialist and neoliberal attacks on gender and feminism, I believe that there is a lot to learn from existing feminist work in different settings beyond the institutional/activist divide.“
Univ. Ass. Lucie Naudé, BSc MA (she/her)
Universitätsassistent*in (prae doc) am Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien
Elisabeth Ponocny-Seliger
Elisabeth Ponocny-Seliger
"Ich forsche derzeit zur Situation von Trans*-Personen in unterschiedlichen Arbeitskontexten und zu deren medialer Repräsentation. Für uns Psycholog*innen ist Gender eine zentrale identitätsstiftende, die Persönlichkeit eines Menschen mitformende und das soziale Miteinander beeinflussende Größe deren Vielschichtigkeit und intersektionale Verzahnung mit anderen Diversitätskategorien nahezu alle Bereiche psychologischer Forschung betrifft.“
Ass.-Prof.in Mag.a Dr.in Elisabeth Ponocny-Seliger (she/her)
Freie Wissenschaftlerin im Bereich Gender & Diversity, Lektorin an der Universität Wien, Paris Lodron Universität Salzburg, Modul University Vienna und Sigmund Freud Privatuniversität Wien & Linz
Dobrota Pucherová
"My research and teaching focuses on feminism and queer reading, especially in relation to Anglophone African women's writing, but also British and American classic authors. I believe that the most productive feminist literary research is comparative, reading these authors from a transnational and trans-historical feminist perspective. Such a comparative frame throws into relief patterns across centuries and continents that make it possible to understand how invocations of "tradition" have been used by patriarchy everywhere to subjugate women, the similarities between women’s struggles worldwide, and the feminist imagination it produced.“
Dr. Dobrota Pucherová, D.Phil., Privatdoz. (she/her)
Privatdozentin in Comparative Literature, Institut für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft, Institut für Afrikawissenschaften
Leonardo J. Raznovich
Leonardo J. Raznovich
"I am currently doing research and using my work to advocate and to plan strategic litigation in respect of matters pertaining to the human rights of LGBTQI+ persons in the Caribbean.
My work reveals how British Supreme Court judges sitting on the imperial Judicial Committee of the Privy Council ("JCPC"), one of the last remnants of raw British colonial power in the Caribbean region, are the principal hurdle for the progress of human rights in the Caribbean. The JCPC has been delivering – and continues to this day to deliver - brutal decisions for ‘independent’ nations and colonial territories of the UK, the effect of which has been to drain fundamental rights from Caribbean people, which has been particularly impactful for one of its more vulnerable minorities: LGBTQI+ people. This makes the UK government to have the rare ‘privilege' of being the only Council of Europe member that enforces discrimination on grounds of sexual orientation of its own British citizens in its Caribbean colonial territories under UK drafted and implemented constitutions.
See my recent blog published by Hirschfeld-Eddy-Stiftung entitled “The power is still not with us – legal structures of colonial laws and contemporary flaws between the UK and the Caribbean”. A chapter for publication on these matters entitled “Quousque tandem Privy Council? British Judiciary Denying Human Rights of LGBTQI+ People in the Caribbean” is currently under reviewed for a book on International Law and the Laws in the Americas – forthcoming. I have also co-authored an article with a focus on LGBTQ+ socio-economic exclusion entitled “An Empirical Examination of Discrimination & Violence”, which, subject to some amendments, has been accepted for publication by the Feminist Economics Journal (IAFFE). “
Dr. Leonardo J Raznovich
Dr Leonardo J Raznovich is a practising barrister of the Bar of England and Wales and Visiting Research Fellow of GAIN (Gender: Ambivalent In_Visibilities) at the University of Vienna.
Aga Trnka-Kwiecinski
"Geschlechterforschung ist wichtig, solange sie noch immer von irgendjemandem auch nur ansatzweise in Frage gestellt wird. Als Feministin suche ich gerne die Verbindung von Theorie zu Praxis, von Idee zu Aktion – in meiner Lehre, in meiner Forschungstätigkeit und auch in meinem Verständnis von Öffentlichkeitsarbeit. Feminismus ist keine Option, sondern vielmehr eine Haltung und eine gesellschaftspolitische Voraussetzung.“
MMag. Aga Trnka-Kwiecinshi (she/her)
Seit zwei Jahrzehnten Lektorin am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien, mit feministischem Schwerpunkt; Leiterin der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation an der Pädagogischen Hochschule Wien, Fachstelle Gender und Diversitätskompetenz, Mobbing(präventions)beraterin des BMBWF. Forschungs- und Lehrschwerpunkte: Medienpädagogik, Gender & Diversität, Kommunikation, Konflikt und Persönlichkeitsentwicklung. GesprächsbedarPH.
Stefan Vater
"Ich erforsche zusammen mit Studierenden die Verbindungen zwischen Neoliberalismus, Geschlecht und Sprache sowie die Machtwirkungen die emanzipatorische Wissensproduktion schwierig machen.“
Dr. MMag. Stefan Vater(he/him)
ist Erwachsenenbildner und - solange es § 109 UG 2021 (regelt die Höchstbefristungsdauer von acht Jahren) erlaubt - externer Lehrender im Bereich Genderstudies
Tanja Volger
"Genderforschung ist wichtig, weil es unsere Aufgabe als Wissenschaftler:innen ist, gesellschaftliche Ungleichheitsverhältnisse zu hinterfragen und offenzulegen. Statt eindeutige Wahrheiten zu produzieren, möchte ich in meiner Forschung im Sinne Foucaults die Wahrheitsspiele und ihre Beziehungen zur Macht (historisch) rekonstruieren. Hierbei erscheint es mir auch wichtig aus einer postkolonialen Perspektive in den Blick zu nehmen, inwiefern epistemische Ungleichheiten und internationale Arbeitsteilung diese Wahrheitsspiele konstituieren. Meine bisherigen Forschungen zum queeren Aktivismus und zu Sexuellen Bildung waren aber immer auch von der Frage nach den Möglichkeiten des Widerstands angetrieben.“
Tanja Vogler, BSc MSc PhD (sie/ihr)
ist Universitätsassistentin Post Doc am Institut für Bildungswissenschaft im Arbeitsbereich Bildung und Ungleichheit der Universität Wien. In ihren bisherigen Forschungen hat sie sich mit den Diskurs- und Akteurskonstellationen des deutschsprachigen queeren Aktivismus beschäftigt. Aktuell forscht zu sie zu der Frage, welche ethischen Selbstverhältnisse in sexualpädagogischen Diskursen artikuliert werden.
J.J. Warren
J.J. Warren
"I research gender and sexuality in theology to remind us that all theology either perpetuates or a challenges the patriarchal and heteronormative societies in which people of faith live and practice their beliefs.“
Rev. J.J. Warren, M.Div. (he/him, er/ihm)
Lecturer & Ph.D. Candidate, Institute for Systematic Theology and Religious Studies, Faculty of Protestant Theology, University of Vienna
Author of Reclaiming Church and Where Two or Three are Connected
Bianca Winkler
"Ich erforsche "Diskurse" mittels eines medienphilosophischen Hintergrundes und bewege mich dabei an der Schnittstelle zwischen Sprache und Lebenswirklichkeit. Ich interessiere mich dafür inwiefern hegemoniale Diskurse Einfluss auf Autonomie des Einzelnen, Lebenswirklichkeiten der Menschen, sowie Gesellschaft und Kultur haben. Mithilfe dieser Herangehensweise habe ich mich mit Medikalisierung und Biologismen beschäftigt, im letzten Jahr jedoch auch untersucht was Politiker*innen meinen wenn sie von Wissenschaft sprechen. Genderforschung ist wichtig, weil sie den interdisziplinären Rahmen anbietet innerhalb dessen solche Fragestellungen verortet und bearbeitet werden können.“
Mag. Dr. Bianca Winkler
Lektorin an der Universität Wien, Institut für Sport- und Bewegungswissenschaft
Veronika Wöhrer
Veronika Wöhrer
"Ich forsche zu Ungleichheiten in Bildungsprozessen, Bildungsinstitutionen und Bildungswegen und versuche dabei Geschlecht in Verbindung mit anderen Differenzkategorien wie sozialer Herkunft, Migration oder Behinderung zu analysieren. Besonders gern forsche ich partizipativ mit Personen, die in Bezug auf Bildung benachteiligt sind, denn ich denke, dass wir Bildungsinstitutionen nur dann sinnvoll verändern können, wenn wir auch auf jene Personen hören, die von diesen Institutionen benachteiligt werden.“
Univ.-Prof. Mag. Dr. Veronika Wöhrer (sie/ihr)
Professorin für Bildung und Ungleichheit am Institut für Bildungswissenschaft, Uni Wien, lehrt auch im Master Gender Studies
Tag der Geschlechterforschung 2023
Das Österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung initiierte 2021 den Tag der Geschlechterforschung. In diesem Jahr findet er am 5. Dezember statt.
Wir nehmen diese Initiative zum Anlass in Kooperation mit der Forschungsplattform GAIN - Gender: Ambivalent In_Visibilities einen Einblick in die aktuelle Forschung in den Gender Studies an der Universität Wien zu geben.
Tomi Adeaga
Tomi Adeaga
I am currently teaching and doing research in Gender studies that focus on Global Black feminisms and intersectionality in Gender Studies. In this course, the students are introduced to Black feminisms that are rooted in the socio-cultural traditions at work in their various locations across the world. At the same time, I am organizing and moderating the lecture series for the 2023/24 academic year in the Gender studies called: “Kulturelle Pluralität in Feminismus Sichtbar Machen” (“Making Cultural Plurality in Feminisms Visible”). This lecture series introduces feminisms across the world to the students and the Austrian public.“
Dr. Tomi Adeaga
My affiliation is the University of Vienna where I am a Privat-Dozentin at the Gender Studies Department and the African Studies Department.
Anna Babka
Im Moment liegt mein Forschungsfokus auf der Analyse literarischer Texte im Rahmen des kritischen Posthumanismus und der Queer Theorie, außerdem schreibe ich an einer intellektuellen Biographie von Barbara Frischmuth."
Assoz.-Prof.in Mag.a Dr.in Anna Babka
Institut für Germanistik und Lehrende im Masterstudium Gender Studies
Brigitte Buchhammer
Brigitte Buchhammer
Genderforschung und feministische Forschung aus intersektionaler Perspektive: Welche Instrumentarien zur Kritik an Verwerfungen in Gesellschaft und Politik können Gender-Studies entwickeln, als Grundlage für politisches Handeln? Welche theoretischen Grundlagen kann Geschlechterforschung erarbeiten als Basis für eine geschlechtergerechte und solidarische Gesellschaft global gesehen aus intersektionaler Perspektive. Analyse der gesellschaftspolitischen Verwerfungen, aber auch mutig weit in die Zukunft zu denken, wie ein gelingendes Zusammenleben von Menschen weltweit zu gestalten sein könnte (Kritik an kapitalistischen Strukturen, an diversen rechtsextremen Heilsversprechen, an ‚autoritären Versuchungen’, Aufzeigen von Verblendungszusammenhängen, Lage von Frauen* und LGBTIQA+ in totalitären Regimes und in Kriegsgebieten, Feminisierung von Armut.)
Forschungs-Motto: “To be ‘queer’ is to be allied with efforts toward sexual and gender justice and, perhaps, to be LGBTIQA+ oneself. But it is more than this: to be ‘queer’ is to burst out of boxes andcross boundaries constructed to diminish and mute us. (…) Social justice, economic, sexual, gender, environmental justice, antiracism, justice in its many forms, is the queerest notion in the world” (Carter Heyward)
Mag.a Dr.in Brigitte Buchhammer
feministische und Gender-Philosophie, praktische Philosophie (Sozial-, Rechts-, Moral- und politische Philosophie); Gender-Forschung. Mitbegründerin und Chair von SWIP Austria (Society for Women* in Philosophy); Universität Wien
Elisabeth Holzleithner
Die Legal Gender Studies widmen sich der Frage, wie das Recht Geschlecht konstruiert und Geschlechterverhältnisse gestaltet. Derzeit forsche ich zu Fragen der rechtlichen Anerkennung nichtbinärer Geschlechtsidentitäten im österreichischen Personenstandsrecht. Dabei handelt es sich um einen dynamischen Bereich, denn die rechtliche Regelung ist sehr offen, und die Spruchpraxis der Gerichte kommt den Anliegen nichtbinärer Personen derzeit entgegen. Das kann sich allerdings schnell wieder ändern – umso wichtiger ist es, sich als Rechtswissenschaftlerin mit überzeugenden Gründen für diese Anliegen einzusetzen.“
Univ.-Prof.in Dr.in Elisabeth Holzleithner
Professorin für Rechtsphilosophie und Legal Gender Studies, Vorständin des Instituts für Rechtsphilosophie, Sprecherin der Forschungsplattform GAIN – Gender: Ambivalent In_Visibilities
Sandra Klos
Sandra Klos
Ich forsche zu Männlichkeiten in Academia. Autobiographische Strategien der Selbstpräsentation stehen bei mir im Zentrum meiner Quellenanalyse. Dazu gehören fachspezifische Männlichkeitsbilder wie die des Bergsteigers in der Geologie oder der kriegsbereite Historiker, aber auch fachübergreifende Maskulinitäten wie der eigenständige, unabhängige und objektive Forscher. "
Sandra Klos, MA
Dissertantin am Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte (IKT) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und der Universität Wien
Flora Löffelmann
Genderforschung ist wichtig, weil sie uns dabei hilft, in der Gesellschaft existierende Machtungleichgewichte besser zu verstehen und langfristig bekämpfen zu können. Ich forsche, weil zwar schon viel besser geworden ist, aber wir noch weit davon entfernt sind, in einer Gesellschaft zu leben, in der es egal ist, welches Geschlecht eine Person hat."
Flora Löffelmann, MA MA (they/them),
Universitätsassistent*in (prae doc) am Institut für Philosophie, Universität Wien
Oleksandra Romaniuk
Oleksandra Romaniuk
Im Rahmen meines Habilitationsprojekts „Jenseits von Märchen: Diversitätsdarstellung in der Realitätsromanze“ erforsche ich die Auswirkungen medialer Darstellungen von Dating und romantischen Beziehungen auf die Wahrnehmung junger Erwachsener, insbesondere in Bezug auf die Repräsentation von Vielfalt, Schönheitsidealen und Geschlechterrollen. Durch die Analyse von Medieninhalten zum Thema Dating, Diskussionen in sozialen Medien und den Einsatz von Eye-Tracking-Technologie liefere ich auf evidenzbasierte Weise Erkenntnisse für eine inklusive und gleichberechtigte Darstellung in der Populärkultur und darüber hinaus."
Dr.in Oleksandra Romaniuk, PrivatDoz.in
Institut für Anglistik und Amerikanistik, lehrt im Masterstudium Gender Studies
Maria Sagmeister
Aktuell forsche ich zu Herausforderungen zirkulärer Migration im Care Bereich. In Österreich sind viele Migrant*innen in der so genannten 24 Stunden Betreuung tätig und sehen sich mit prekären Arbeitsbedingungen konfroniert. Sie arbeiten für mehrwöchige Arbeitperioden in Österreich, und reisen zwischen diesen zurück zu ihren Familie in den Herkunftsländern. Dadurch stellen sich komplexe Fragen der Zuordnung zu verschiedenen Systemem sozialer Sicherheit. Eine Gender Studies Perspektive rückt diese prekären Lebensrealitäten in den Mittelpunkt."
MMag.a Dr.in Maria Sagmeister
Post-Doc, Forschungsplattform GAIN - Gender: Ambivalent In_Visibilities (Universität Wien)
Christopher Treiblmayr
Christopher Treiblmayr
Zu meinen aktuellen Forschungen zählt ein bei QWIEN – Zentrum für queere Geschichte angesiedeltes Projekt, das sich mit der Dekonstruktion stereotyper Bilder von Männlichkeit und männlicher Sexualität des „Orients“ im deutschsprachigen Raum von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur jüngsten Vergangenheit befasst. Unser Team greift damit aus der Perspektive der Gender Studies ein höchst gesellschaftsrelevantes Thema auf."
Christopher Treiblmayr,
Universität Wien, lehrt am Institut für Geschichte und im Masterstudium Gender Studies und leitet Projekte bei QWIEN – Zentrum für queere Geschichte
Ulli Weish
Ich beschäftige mich mit Medienhandeln, Medientechnologien und Beteiligungsformen, Antifeminismen in Alltagskulturen, feministischer Gruppendynamik und Anpassungsphänomene im Spätkapitalismus."
Dr.in Ulli Weish,
Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Aktionstag #4genderstudies, 16.12.2022
Aktionstag #4genderstudies, 16.12.2022
Unter dem #4genderstudies wird in den Socialen Medien im deutschsprachigen Raum jährlich im Dezember auf die Relavanz von Gendert Studies aufmerksam gemacht.
Das RGF beteiligt sich, wie schon im letzten Jahr, gemeinsam mit der Forschungsplattform GAIN an dieser Aktion. Wir haben Kolleg*innen eingeladen, Ihre Forschung mit uns zu teilen.
Dominique Bauer
Dominique Bauer
Ich forsche aktuell zur Reflexion von Gender als Wissenskategorie sowie von Geschlechterverhältnissen entlang hierarchisierter Qualifikationsgruppen im Fachbereich Islamwissenschaft an deutschsprachigen Universitäten, wobei mich interessiert, wie Gender auf diskursiver und struktureller Ebene (im doppelten Wortsinn) reflektiert wird.“
Mag. Dominique Bauer, BA
Internationale Entwicklung, VIDSS
Gastforschende am Asien-Orient-Institut der Universität Zürich und am Orientalischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Ayse Dursun
Ayse Dursun
Mit Geschlechterforschung lassen sich die grundlegenden Machtstrukturen und -Verhältnisse in einer Gesellschaft kritisch hinterfragen und untersuchen. Der Fokus meiner eigenen politikwissenschaftlichen feministischen und intersektionalen Forschung liegt zurzeit besonders auf vergeschlechtlichte, ethnisierte und klassenspezifische Arbeitsteilung. Daran lassen sich einige zentrale Struktur- und Organisationsmerkmale der Gesellschaft (z.B. Lohnarbeit vs. unbezahlte Sorgearbeit) festmachen, welche ihre ganz normale Reproduktion ermöglichen und gleichzeitig Ausbeutung und Unterdrückung an der Schnittstelle von Geschlecht, Race und Klasse verdichten (z.B. migrantisierte 24-Stunden-Betreuung)."
Univ.-Ass. Dr. Ayse Dursun, M.A.
Institut für Politikwissenschaft, Forschungsgruppe Gender, Affect, Politics, State (GAPS)
Andrea B. Braidt und Nicole Kandioler
Andrea B. Braidt und Nicole Kandioler
Wir konnten dieses Jahr eine queer-feministische Vortragsreihe ins Leben rufen, die bis zum WS 23/24 laufen wird:
Tipping Point Talks – Queer/ing Methodologies der Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Mit den durch die Stadt Wien und die phil.-kult. Fakultät der Universität Wien geförderten Tipping Point Talks wird die Thematik der Methoden und Methodologien queerer Theater-, Film- und Medienwissenschaft auf sämtliche Gegenstandsbereiche des wissenschaftlichen Feldes TFM angewandt.Tipping Point Talk #1: Der erste Beitrag zu den Tipping Point Talks am 28.04.2022 kam von den Autor*innen der preisgekrönten Publikation Queer Cinema in the world (2016), Rosalind Galt (King's College, UK) und Karl Schoonover (University of Warwick, UK) zum Thema: „Brexit, European Cinema, and Queer Mud. Collaborative methodologies and transnational perspectives”.
Tipping Point Talk #2: Der zweite Beitrag fand am 12.12.2022 statt: Skadi Loist (Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF) sprach über „Selbstverständlich komplex: Tipping points für eine queere Filmkultur“."
Tipping Point Talk #3: Der dritte Beitrag ist am 31.05.2023 geplant: Sprecherin Jyoti Mistry, Vortrag mit Filmscreening ihres neuen Films sowie CAUSE OF DEATH (2020) und WHEN I GROW UP I WANT TO BE A BLACK MAN (2017)
Der Vortrag von Jyoti Miystry (in Kooperation mit dem belvedere21 und dem Blickle Archiv) ist das Pre-Programme der internationalen Tagung SCREENWISE23 (1.-2. Juni 2023)."
Andrea B. Braidt
Senior Scientist und SPL am tfm | Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Nicole Kandioler
Tenure-Track-Professorin und Vize SPL am tfm | Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, derzeit Vertretungsprofessorin an der Goethe-Universität Frankfurt
Boka En
Ich forsche derzeit zu machtbesetzten Ein- und Ausschlüssen in LGBTIQ*-Bewegungen und dazu, wie bestimmte Wissenspolitiken diese Ein- und Ausschlüsse beeinflussen/ermöglichen. Dabei geht es mir insbesondere um die Rolle von neoliberalen Konstruktionen rund um Scham, Verletztheit und Identität darin, wie in Bewegungszusammenhängen Konflikte (nicht) wahrgenommen und mit ihnen (nicht) umgegangen wird."
Boka En (dey/dem),
lehrt im MA Gender Studies und ist Referent*in am Referat Genderforschung
Elisabeth Holzleithner
Elisabeth Holzleithner
Zu meinen derzeitigen Forschungsschwerpunkten zählen Geschlechterkonstruktionen im illiberalen politischen Denken. Sie sind genuin reaktionär und verwerfen sexuelle Autonomie ebenso wie geschlechtliche Diversität. Sich damit auseinanderzusetzen ist wichtig, um das ganze Ausmaß derzeitiger Bedrohungen der liberalen, rechtsstaatlichen Demokratie als Klammer für eine pluralistische Gesellschaft zu verstehen."
Elisabeth Holzleithner
Professorin für Rechtsphilosophie und Legal Gender Studies, Vorständin des Instituts für Rechtsphilosophie, Sprecherin der Forschungsplattform GAIN – Gender: Ambivalent In_Visibilities
Johanna Hörmann
Meine aktuelle Forschung konzentriert sich auf die Inszenierung von Männlichkeit(en) und Männlichkeitskonzepten in den szenischen Künsten wie Tanz, Theater und Performance.
Als Tanz- und Theaterwissenschaftlerin interessiert mich besonders, wie Geschlecht auf der Bühne (re-)präsentiert wird beziehungsweise wurde und welche gesellschaftspolitischen (Rück-)Wirkungen inszenierte Darstellungen haben. Die Verschränkung von Gender Studies und Performance Studies ist daher sowohl theoretisch als auch methodisch dringend notwendig, sei es in Bezug auf die Gegenwart oder im historischen Raum."
Johanna Hörmann
Universität Salzburg
Fachbereich Kunst-, Musik- und Tanzwissenschaft, Universität Salzburg und Lehrende im Masterstudiengang Gender Studies
Flora Löffelmann
Flora Löffelmann
Ich forsche dazu, wie durch verschiedene Machtmechanismen binäre Geschlechtervorstellungen reproduziert und verfestigt werden. Alle Menschen – egal ob cis oder trans – sind damit konfrontiert, dass ihre Handlungen und ihre Leben danach gemessen werden, wie gut sie diesen Vorstellungen entsprechen. Das ist eine Ungerechtigkeit, der ich wissenschaftlich etwas entgegen setzen will. "
Flora Löffelmann (they/them),
Institut für Philosophie
Sylvia Mieszkowski
Sylvia Mieszkowski
Vor dem Hintergrund des Dobbs-Urteils des Obersten Gerichtshofs der USA, das im Juni 22, nach einem halben Jahrhundert das, von Roe v- Wade garantierte Recht auf Abtreibung abgeschafft hat, beschäftigt sich mein jüngster Vortrag mit der Frage, was wir von einer fiktionalen Dystopie (in diesem Fall Hulus _The Handmaid's Tale_) lernen können, wenn es um das Scheitern von Allianzen aufgrund mangelnden intersektinonalen Denkens geht."
"Gender Studies sind wichtig, weil sie den problematischen, aber wirkmächtigen Dualismus (m vs. w) erforschen, der vielen Dichotomien zugrunde liegt, die ihrerseits Machtdiskurse strukturieren."
Sylvia Mieszkowski
Professorin für Britische Literatur; Institut für Anglistik und Amerikanistik, Universität Wien
stellvertretende Sprecherin der Forschungsplattform GAIN - Gender: Ambivalent In_Visibilities
Sabine Grenz
Sabine Grenz
In letzter Zeit habe ich mich (gemeinsam mit Kolleg*innen) intensiv mit dem Thema Intersektionalität, der wechselseitigen Verschränkung von Macht- und Diskriminierungskategorien befasst. Gerade erschienen ist dazu das Handbuch Intersektionalitätsforschung mit vielen spannenden Beiträgen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen wie z.B. der Physik, den Medien, der Psychiatrie und der Schule."
Ass.-Prof.in Dr.in Sabine Grenz
Institut für Kultur- und Sozialanthropologie und Institut für Bildungswissenschaft, leitet als SPL Gender Studies das Referat Genderforschung, lehrt im Masterstudium Gender Studies
Tag der Geschlechterforschung - Aktionstage 1. März 2022 (und 18. Dezember 2021)
Tag der Geschlechterforschung - Aktionstage 1. März 2022 (und 18. Dezember 2021)
Der 1. März 2022 steht heuer in Österreich als Tag der Geschlechterforschung ganz im Zeichen der Gender Studies. Zusätzlich zum jährlichen deutschsprachigen Aktionstag #4GenderStudies am 18. Dezember nutzen Wissenschaftler*innen, Forschungseinrichtungen und andere wissenschaftsnahe Institutionen diese Aktionstage, um auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen und über ihre Forschung zu berichten. Damit zeigen sie, dass die Geschlechterforschung einen wichtigen Beitrag zu politischen und kulturellen Diskursen und aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen leistet.
Auch die Universität Wien ist diesmal mit dabei – in Kooperation mit dem Team Öffentlichkeitsarbeit, dem Referat Genderforschung (RGF) und der Forschungsplattform GAIN haben wir einige Kolleg:innen aus Lehre und Forschung gefragt, warum sie in der Genderforschung aktiv sind und mit welchen Forschungsfragen sie sich aktuell beschäftigen. Die Antworten werden auf Twitter, der Startseite der Universität Wien und gesammelt auf dieser Seite veröffentlicht.
Danke an alle Beteiligten fürs Mitmachen: Giulia Andrighetto, Anna Babka, Bojan Bilic, Andrea B. Braidt und Nicole Kandioler, Boka En, Mart Enzendorfer, Sabine Grenz, Tatiana Konrad, Claudia Kraft, Julia Lajta-Novak und Team, Sammlung Frauennachlässe, Sylvia Mieszkowski, Alexandra Mittermüller, Heidi Niederkofler, Susanne Reichl und Julia Hüttner, Maria Sagmeister, Katta Spiel, Katharina Wiedlack, Bianca Winkler sowie Tania Zabolotnaya und Katharina Wiedlack!
"Ich forsche zu ..." oder "Genderforschung ist wichtig, weil ..."
Wir haben Wissenschaftler*innen und Lehrende um ihr Statement gebeten. So antworten sie:
Giulia Andrighetto
Giulia Andrighetto
I am currently researching how to reconcile non-normative practices of relation-making with practices of economic solidarity to study limits and potentials of queer projects of socio-economic transformation.
Gender Studies is an important field of study because it contributes to rendering visible power dynamics and patterns of social injustice by critically analysing intersectional dynamics that are often just given for granted."
Prae-Doc Assistent*in, Forschungsplattform GAIN - Gender: Ambivalent In_Visibilities
Anna Babka
Im Moment liegt mein Forschungsfokus auf der Analyse literarischer Texte im Rahmen des kritischen Posthumanismus und der Queer Theorie, außerdem schreibe ich an einer intellektuellen Biographie von Barbara Frischmuth.
Gender Studies sind wichtig, weil jede Wissensformation eine geschlechtliche Dimension aufweist."
Assoz.-Prof.in Mag.a Dr.in Anna Babka
Institut für Germanistik und Lehrende im Masterstudium Gender Studies
Bojan Bilic
Bojan Bilic
Zurzeit konzentriert sich meine Forschung auf die Verflechtungen zwischen LGBTQ Personen, Aktivisten und Fachleuten für psychische Gesundheit im postjugoslawischen Raum."
Lise Meitner Fellow (Senior Post-Doc), Institut für Bildungswissenschaft
Andrea B. Braidt und Nicole Kandioler
Andrea B. Braidt und Nicole Kandioler
Queer Cinema Austria ist der Titel des Forschungsprojekts, das wir gerade entwickeln. Wir erstellen dabei eine Anthologie des queeren österreichischen Filmschaffens aus den Bereichen Film und Fernsehen, experimentellem und Amateurfilmschaffen, Kunst, Musik und Social Media. Im Fokus unserer Untersuchung stehen nicht nur Produktionen, die einschlägig queere Inhalte vermitteln, sondern, mit Blick auf die Agencies der Zuschauer*innen, auch das Potential genre-übergreifender queerer Readings vom Mainstream zum Autor*innenfilm."
Mag.a Dr.in Andrea B. Braidt, M.A.
Senior Scientist und SPL am tfm | Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Ass.-Prof.in Mag.a Dr.in Nicole Kandioler
Tenure-Track-Professorin und Vize SPL am tfm | Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Boka En
Boka En
Meine aktuelle Forschung beschäftigt sich mit machtbesetzten Ein- und Ausschlüssen in LGBTIQ*-Bewegungen sowie damit, wie in diesem Zusammenhang Konflikte (nicht) wahrgenommen und (nicht) vermieden werden."
Boka En BA MSc. (they/them)
Gender & Sexuality Studies, lehrt im Masterstudium Gender Studies
Mart Enzendorfer
Mart Enzendorfer
Ich forsche zum Thema Intergeschlechtlichkeit, um Erfahrungen von Menschen sichtbar zu machen, die aufgrund bestimmter Machtverhältnisse pathologisiert, tabuisiert und normiert werden – auch in pädagogischen Kontexten."
Institut für Bildungswissenschaft, Universität Wien
Sabine Grenz
Sabine Grenz
Gerade forsche ich zu sich wandelnden Geschlechterordnungen, -konstruktionen und -repräsentationen in der aktuellen Neu-Aushandlung von Säkularität und Religion. Gender Studies sind wichtig, weil sie erkenntnistheoretische und methodologische Grundlagen der Wissenschaft(en) interdisziplinär untersuchen und weiterentwickeln."
Ass.-Prof.in Dr.in Sabine Grenz
Institut für Kultur- und Sozialanthropologie und Institut für Bildungswissenschaft, leitet als SPL Gender Studies das Referat Genderforschung, lehrt im Masterstudium Gender Studies
Tatiana Konrad
Tatiana Konrad
Ich forsche gerade zu Abtreibung und Sexualität in Horrorfilmen, LGBTQ+ graphischen Romanen für/über junge Erwachsene und Reproduktion in der Literatur."
Institut für Anglistik und Amerikanistik
Claudia Kraft
Claudia Kraft
Ich forsche zu der Frage, weshalb in politischen Transformationsprozessen noch immer – wenn auch in wechselnden Konstellationen – sogenannte Haupt- und Nebenwidersprüche gegeneinander ausgespielt werden. Gender Studies sind für mich als Historikerin wichtig, weil sie das Reden von der „allgemeinen Geschichte“ wirkungsvoll konterkarieren und jede Menge zu füllende Leerstellen sichtbar werden lassen."
Univ.-Prof.in Mag.a Dr.in Claudia Kraft
Institut für Zeitgeschichte, Research Platform Transformations and Eastern Europe, Research Platform Gender: Ambivalent In_Visibilities
Julia Lajta-Novak und Team
Julia Lajta-Novak und Team
The ERC/FWF project “Poetry Off the Page” examines the significance of poetry performance to recent British and Irish literary history, also addressing the aesthetic and cultural work of feminist and queer spoken word poetry."
Ass.-Prof.in Dr.in Julia Lajta-Novak
Anglistik & Amerikanistik – Literaturwissenschaft, Poetry Off the Page
@PoetryOff_Page / @JuliaLajtaNovak / @claire_ms_p / @DrEmilyKTimms / @martinapfeiler / @FranziskaEKlein
Sammlung Frauennachlässe
Die Sammlung Frauennachlässe archiviert seit 1990 verschiedenste Tagebücher, Briefe, Fotografien, Haushaltsbücher u. ä. Mit dem Fokus auf Selbstzeugnisse von Frauen* ist sie im europäischen Raum einzigartig.
Frauen- und Geschlechtergeschichte ist wichtig, weil sie aufzeigt, wie sich Geschlechterungerechtigkeiten historisch entwickelt haben und wie Frauen – auch in ihrem Alltag – dagegen ankämpften."
Institut für Geschichte an der Universität Wien
Sylvia Mieszkowski
Sylvia Mieszkowski
Mit meinen Studierenden beschäftige ich mich gerade intensiv mit Intersex- und Trans*-Narrativen.
Gender Studies sind wichtig, weil sie den problematischen, aber wirkmächtigen Dualismus (m vs. w) erforschen, der vielen Dichotomien zugrunde liegt."
Univ.-Prof.in Dr.in Sylvia Mieszkowski, MA
Department for English and American Studies, Forschungsplattform GAIN
Alexandra Mittermüller
I am drawn to conduct feminist research because of its rebellious potential and its aim that science should strive to make the world a fairer, more just one. In my master thesis, I am analyzing the performance “Un Violador En Tu camino”(A Rapist In Your Path) by Latin American collective LASTESIS and trying to show how the body can be a site of contestation against patriarchal violence. Feminist, epistemological approaches to science and knowledge have an emancipatory effect on conventional ways of thinking. My association @cafemme.vienna provides a feminist space for (un)learning and a platform for socio-cultural & socio-political issues through lectures, interviews, and collective sharing experiences."
Alexandra Mittermüller, BA (sie/she/ella)
feminist Cultural- and Social Anthropologist, MA Gender Studies
Heidi Niederkofler
Heidi Niederkofler
Gender Studies befragen unhinterfragte, aber sehr wirkmächtige Annahmen der Wissenschaft wie Objektivität machtkritisch und entwickeln inklusivere und diversitätssensible Perspektiven."
MMag.a Dr.in Heidi Niederkofler
Historikerin und Hochschuldidaktikerin, Lehrende am Masterstudiengang Gender Studies, Mitarbeiterin am Center for Teaching and Learning, beide Universität Wien
Susanne Reichl und Julia Hüttner
Diversity in the English Language Classroom: Die Studierenden untersuchen unter unserer Anleitung Unterrichtsmaterial für das Fach Englisch u.a. auf Gender- und Queere Perspektiven und kreieren alternatives Material, das den Lerner*innen eine diversere Welt zeigt und eine sensiblere Sprache vermittelt."
Univ.-Prof.in Mag.a Dr.in Julia Hüttner, MSc
Department of English and American Studies
Univ.-Prof.in Mag.a Dr.in Susanne Reichl, Privatdoz.in
Center for English Language Learning, Teaching and Teacher Education Research (CELTER)
Maria Sagmeister
Maria Sagmeister
Ich forsche gerade zur rechtlichen Regulierung von Care Work. Arbeit in Privathaushalten wird durch verschiedene soziale Mechanismen unsichtbar gemacht, sie ist vergeschlechtlicht, ethnisiert und prekär. "
Rechtswissenschafterin, Forschungsplattform GAIN
Katta Spiel
Meine Forschung beschäftigt sich damit, wie Technologien menschliche Körper nach Geschlecht und/oder Behinderung sortieren, einschließen oder ausschließen. Dabei entwickle ich auch aktiv Alternativen."
Dr.techn. Katta Spiel, BSc B.A. MSc
Fachbereich Mensch-Maschine Interaktion (TU Wien), lehrt im Masterstudium Gender Studies an der Universität Wien
Projektwebseite / @katta_spiel
Katharina Wiedlack
Katharina Wiedlack
Ich forsche gerade zu den Schwarzen Amerikaner*innen, Nancy Garnder Prince, Frederick Thomas und Emma Harris, die im 19. Jahrhundert aus den USA ausgewandert sind, um in Russland Karriere zu machen.
Gender Studies sind wichtig, weil Geschlecht eine große Rolle bei der Unterdrückung und Entmenschlichung Schwarzer Amerikaner*innen im 19. Jahrhundert sowie für deren Widerstand dagegen gespielt hat. "
Senior Post-Doc/FWF Research Fellow, English and American Studies, lehrt im Masterstudium Gender Studies
Bianca Winkler
Bianca Winkler
Ich erforsche die Methoden und Argumente von Reduktionismen in Wissenschaft und Öffentlichkeit. Kategorien der Gender Studies können hier einen wichtigen Beitrag zu pluralistischen Debatten leisten."
Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, lehrt im Master Gender Studies
Tania Zabolotnaya und Katharina Wiedlack
Tania Zabolotnaya und Katharina Wiedlack
Wir forschen zu post-sowjetischer Queerness und Kunst des Widerstandes und verwenden dafür experimentelle künstlerische Forschungsmethoden – die Dream Machine und das Magic Closet.
Gender Studies sind wichtig, weil Geschlecht und sexuelle Orientierung bei der Diskriminierung im post-sowjetischen Raum sind und die Formen des queeren Widerstandes dagegen (mit)bestimmen."
Tania Zabolotnaya, BA, Translationswissenschaften und Gender Studies
Dr.in Katharina Wiedlack, Amerikanistik und Gender Studies