Ringvorlesung: Politiken der Un_Sichtbarkeit

Sommersemester 2022

In der zweisemestrigen Ringvorlesung 2021/22 wollen wir die vielfältigen Politiken der Un_Sichtbarkeit aus intersektionalen Perspektiven beleuchten. So wollen wir zum Beispiel die große mediale und politische Aufmerksamkeit, die das Black Lives Matter Movement endlich auch im deutschen Sprachraum bekommen hat, mit der gleichzeitigen andauernden Unsichtbarmachung und Ignoranz gegenüber den – auch hierzulande bereits seit Jahrzehnten geäußerten – rassismuskritischen Forderungen kontrastieren.

Wir wollen einerseits unseren Fokus darauf richten, wie Un_Sichtbarkeitspolitiken zur Stabilisierung und Aufrechterhaltung von Macht- und Herrschaftsverhältnissen beitragen. Hierbei werden wir deren ambivalente Rolle in Bereichen der Wissensproduktion und -vermittlung, der Geschichtsschreibung, von Benennungspraxen, Gesundheitspolitiken, in Zusammenhang mit Praktiken des Racial Profiling und sogenannten „Sicherheitspolitiken“ uvm. befragen. Nicht zuletzt gilt es dabei, die für viele Angehörige der Mehrheitsbevölkerung unsichtbaren, miteinander verschränkten, (kolonial-)rassistischen, sexistischen, homophoben, ableistischen, klassistischen Normen sichtbar werden zu lassen.

Neben der Kritik an hegemonialen Un_Sichtbarkeitspolitiken wollen wir unsere Aufmerksamkeit andererseits auch auf widerständige und alternative Praxen Schwarzer, dekolonialer, diasporischer und migrantischer Wissensproduktion, auf Erinnerungspolitiken und Geschichtsschreibungen richten - und mit ihnen auf utopische Entwürfe, die alternative Sicht- und Lebbarkeiten hervorbringen.

Programm im Sommersemester

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