Österreichischer Vorlesetag, 23.3.2023

23.03.2023

Elisabeth Schäfer und Silvia Stoller nehmen im Rahmen ihrer Vorlesung „Einführung in Gender Studies“ am Österreichischen Vorlesetag 2023 teil.

Sie lesen zweimal zehn Minuten Ausschnitte aus historischen feministischen Texten aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

  • Zeit: 23.3.2023, 13.15–13.45 Uhr (pünktlich)
  • Ort: Universität Wien, Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5, HS 16
  • Aufgrund der Hörsaalkapazität wird um Anmeldung gebeten.
  • Info zum Österreichischen Vorlesetag 2023: https://vorlesetag.eu/

Silvia Stoller liest Ausschnitte aus den Schriften der französischen Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Olympe de Gouges (1748–1793), der Autorin der politischen Schrift „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ aus dem Jahr 1791. Zwei Jahre nach ihrer Deklaration wurde de Gouges vom Revolutionstribunal, einem Sondergericht für politisch Andersdenkende, aufgrund ihrer politischen Ansichten und ihres Einsatzes für die Frauen zum Tode verurteilt und auf der Guillotine hingerichtet. Ihre Schriften zeugen bis heute vom politischen und menschlichen Engagement für Diskriminierte und Notleidende.

Elisabeth Schäfer liest Ausschnitte aus „Meine Erinnerungen“ von Herculine Adélaïde Barbin, später bekannt als Abel Barbin (1838–1868), einer französischen intersexuellen Person, die bei ihrer Geburt als weiblich angesehen wurde, in einem Kloster aufwuchs, später jedoch von einem Gericht als männlich kategorisiert wurde. Die Memoiren der_des Herculine / Abel Barbin sind vom französischen Philosophen Michel Foucault wiederentdeckt worden. Barbins Leben erzählt die Geschichte eines Menschen, der sich den normativen Zwängen der Gesellschaft nicht unterordnen konnte und letztendlich nur den Ausweg im Selbstmord sah. Die Lektüre des Textes regt an, sich kritisch mit Geschlechterkonstruktionen und Normen auseinanderzusetzen.


Elisabeth Schäfer ist Philosophin und forscht zu den Bereichen: Dekonstruktion, Queer-Feministische Philosophie, Psychoanalytische Theorie, Körper, Gewalt und Traumata, Écriture féminine, Schreiben als widerständige Praxis sowie zu künstlerischen Positionen zum Climate Change. Elisabeth Schäfer unterrichtet seit 2010 u. a. am Institut für Philosophie und dem Referat Genderforschung der Universität Wien sowie am Institut für Sprachkunst der Universität für angewandte Kunst Wien. Sie habilitiert sich derzeit an der Sigmund Freud Privatuniversität Linz.

Silvia Stoller ist habilitierte Philosophin und Geschlechterforscherin. Sie lehrt an der Universität Wien (Referat Genderforschung, Institut für Philosophie) und der Karl-Franzens-Universität Graz (Institut für Pädagogik und Erziehungswissenschaft). Schwerpunkte in Lehre und Forschung: Gegenwartsphilosophie, Geschlechterforschung, existenzielle Philosophie (Geschlecht, Schmerz, Liebe, Alter, Lachen, Spiel), Phänomenologie sowie Allgemeine Pädagogik.